Wie bereits im vorherigen Beitrag zu St. Petersburg angedeutet bin ich nach der Rückkehr aus Russland mit der Familie noch weitere 6 Tage in Skandinavien kreuz und quer gereist. Nach einem Tag in Helsinki ging es von Turku aus mit der (dort vor 4 Jahren gebauten) M/S Viking Grace über Nacht durchs wunderschöne Finnische und Schwedische Archipelago nach Stockholm. Dort verbrachten wir dann 13 Stunden in dieser wunderbaren Stadt die wie so viele andere auch (zu Recht) als „Venedig des Nordens“ bekannt ist. Nach einer weiteren Nacht auf der Ostsee während der Fahrt mitten durch unendliche Insellandschaften und köstlichem Buffet auf dem Schiff liefen wir bei traumhaftem Wetter wieder in Turku ein.
In Turku sowie im angrenzenden Naantali verbrachten wir zwei Tage um meine Studienstadt zu präsentieren. Abschließend ging es wieder von Helsinki aus mit einer Nachtfahrt übers Meer nach Tallinn in Estland und somit ins vierte Land unseres sternförmigen Reiseplans in der nordosteuropäischen Ostsee. In der einwandfrei erhaltenen mittelalterlichen Altstadt verbrachten wir wieder einen ganzen Tag vor der Rückreise nach Helsinki, einer letzten Nacht im Hotel und dem anschließenden Ende unserer zwölftägigen Rundreise.
Unser 12 Tage langer Städtetrip in Nordost-Europa mit der Familie drohte komplett ins Wasser zu fallen und keine erholsame Auszeit vom Studienalltag zu werden: Mit Fährbooten quer durchs Baltische Meer reisen und in 4 Ländern 5 Städte abgrasen bei einer Wettervorhersage von Regen, Kälte, Schnee und Sturm über den kompletten Zeitraum für jedes einzelne Ziel. Doch bereits auf der ersten Station unserer Ostsee-Cruise, St. Petersburg, sollte sich zeigen, dass die Bedenken unbegründet waren.
Von 12. bis 16. April machten wir uns mit Timetravels und über 200 Austauschstudenten von Helsinki aus mit der M/S Princess Anastasia der St. Peter Line auf den Weg über die Ostsee nach St. Petersburg. Für die Einreise über den Seeweg aus Finnland gibt es eine Sonderregelung nach der man ohne ein Visum beantragen zu müssen Russland 72 Stunden lang besuchen darf. Dies haben wir uns zunutze gemacht um das Weltkulturerbe der nördlichsten Millionenstadt der Welt zu erkunden.
Zwischen zwei Nächten auf dem Schiff und drei Nächten in einem Hotel mitten in der Innenstadt war also genug Zeit um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des nordöstlichen Venedigs zu besuchen. Bei der Ankunft herrschte grausames Wetter bei starkem Schneefall und extremem Wind. Am nächsten Morgen jedoch war pünktlich zur Tour des Katharinenpalastes traumhaftes Wetter. Dies sollte auch die restlichen Tage anhalten – was bei jährlich 62 Sonnentagen durchaus außergewöhnlich ist!
Dementsprechend verbrachten wir eine großartige Zeit in der russischen Weltstadt und konnten unvergessliche Eindrücke von verschiedenen orthodoxen Kathedralen, der Peter & Paul Festung, des Hermitage-Museums samt einer Ballettvorstellung im Hermitage-Theater, einer U-Bahn-Tour und dem Stadtleben an Fluss und Meer sammeln. Die dritte, schneereiche Nacht hat diese Erfahrung nach den sonnigen Tagen schließlich eher bereichert als gestört. Trotz der sicherlich reserviert abweisenden Russen ist die Stadt als solche ungemein sehenswert und sollte definitiv auf jede Reiseliste aufgenommen werden!