Berge & Wein am Atlantik

Wenn sich mir die Möglichkeit einer Reise ergibt nehme ich die auch wahr. Daher war er einfach zu verlockend, eine Freundin von mir in ihrem Auslandssemester in Frankreich zu besuchen. Auch wenn sie im beschaulichen Pau studiert – das (wie jeder weiß) ganz am Rande Frankreichs als „Tor zu den Pyrenäen“ im Norden an der Grenze zu Spanien liegt.

Also bin ich letzte Woche nach München gedüst um über Paris weiter direkt nach Pau zu fliegen. Die ersten zwei Tage haben wir die Altstadt von Pau erkundet, französische Pralinenkunst im Schokoladenmuseum gekostet und das Studentenleben genossen. Ohne persönlichen Dolmetscher wäre ich dabei vermutlich verhungert – die Franzosen sprechen Englisch tatsächlich noch schlechter als die Russen in St. Petersburg…

Richtig spannend wurde es dann am Tag 3 als unsere Reisegruppe von vier Nationalitäten (zumindest wenn es nach der Bayernpartei geht) mit dem gemieteten Nissan Juke aufbrach. Ich durfte durch enge, verlassene, sich an steilen Hängen durchs Gebirge schlängelnden, Straßen in die Pyrenäen kurven und hatte dabei wohl mehr Spaß als meine Mitfahrerinnen. Jedenfalls führen wir lang vorm Sonnenaufgang los um an einem Tag zwei Sehenswürdigkeiten in den französischen Bergen abzugrasen: Den Cirque de Gavarnie sowie den Lac de Gaube.

Am vierten Tag sind wir schließlich 2,5 Stunden nach Bordeaux gefahren um dort das französische Flair in toller Kulisse bei bestem Wein aufzusaugen. Zum Abschluss sind wir noch an den Atlantik gerast und haben an der größten Wanderdüne Europas, der Dune du Pilat, entspannt den Sonnenuntergang bewundert. Nach meinem einzigen Tag im Sand dieses Jahr ging es dann im Dunkeln durch neblige Schleichwege zurück nach Pau bevor ich nach einer kurzen Nacht noch vor Tagesanbruch wieder im Flieger nach Paris abhob.

Pau, Pyrenäen Frankreich

Venedig des Nordens

Das Sommersemester ist vorbei und bevor mein letztes (halbes) Wintersemester startet wollten meine Schwester und ich noch etwas unternehmen. Aus einem unüberlegten, spontanen Vorschlag entwickelte sich schnell ein echter Plan. Schließlich haben wir Dienstag letzte Woche tatsächlich ziemlich kurzfristig Flixbusse und ein Hotel gebucht um von Montag bis Donnerstag Amsterdam zu erkunden.

Nach einer anstrengenden und schlaflosen 13 Stunden-Fahrt über Nacht mit dem Bus nach Holland stiegen wir entsprechend der Wettervorhersage im Regen in Amsterdam aus. Jedoch stellte sich die Vorhersage für unsere dreieinhalb Tage glücklicherweise schnell als falsch heraus und wir bekamen die Sonne doch gelegentlich zu sehen. Geregnet hat es fast nur am ersten Tag – und das zwar häufig aber immer nur kurz.

Neben den obligatorischen Besuchen der Kunstmuseen (Van Gogh, Rijksmuseum & Stedelijk) hatten wir viel Spaß im modernen Eye Filmmuseum voller interaktiver Lichtinstallationen. Nach diversen Spaziergängen an diversen Grachten und einer Bootsfahrt auf eben diesen haben wir sogar noch Zeit für den Zoo und das dazugehörige (und weltweit einzigartige) Mikrobenmuseum gefunden. Mit der Schaukel über den Rand des A’dam Lookouts hinaus zu schwingen und auf die Stadt hinabzublicken war auch ein unglaubliches Erlebnis. Die wahre Schönheit von Amsterdam sieht man aber tatsächlich eher zu Fuß oder Schiff auf den unzähligen Kanälen.

Amsterdam Holland