Vermutlich war es der letzte Ausflug in diesem außergewöhnlichen Jahr. Als „junger Mensch“ musste ich mir natürlich auch dieses Jahr wieder das Sommer-Ticket der Bahn gönnen. Nach dem Trip in die sächsische Schweiz drohten die zwei verbleibenden Freifahrten aber im September zu verfallen. Also habe ich mir die Zugverbindungen ab Passau angesehen und nach Städten gesucht, die mir bisher unbekannt und laut Dr. Google sehenswert sind.
Entschieden habe ich mich dann für Hannover und bin nach dem Feierabend mit dem ICE 5 entspannte Stunden dorthin gedüst. Leider war das Wetter doch schon recht herbstlich, grau und teils verregnet. Aber zweifelsohne haben die Herrenhäuser Gärten ihre Auszeichnungen verdient, eine wirklich wunderschöne Parkanlage! Und schon wegen der vielen rumflitzenden Oachkatzl (Deutsch: Pl., die Eichhörnchen) dort hat es sich für meine Archivphotographien mehr als gelohnt!
Generell hat Hannover einige sehenswerte Ecken zu bieten und ist eine sehr grüne Stadt. Auch das Sprengel Museum für moderne Kunst bietet interessante Exponate, wenn auch sehr verwirrende Architektur. Ich glaube, ich habe nur die Hälfte der Ausstellungen überhaupt gefunden. Ein wenig imposanter kommt da das Neue Rathaus daher – und natürlich auch der Spaziergang entlang der anderen Sehenswürdigkeiten der Altstadt am Roten Faden durfte nicht fehlen. Ich war ehrlicherweise überrascht, wie groß Hannover ist und wie viel die Stadt zu bieten hat dafür, dass ich sie absolut nicht auf dem Schirm hatte. Ich jedenfalls werde wieder kommen – wenn die Sonne scheint.
Es kam wie es kommen musste: Unsere 10-tägige Rundreise durch ganz Island fiel dank Corona aus. Zum mittlerweile zweiten Mal. Ist ja nicht so, als hätte ich mich da seit einem Jahr extrem drauf gefreut. Nächstes Jahr beim Drittversuch klappt es dann bestimmt…
Aber der Urlaub war ja genehmigt und das Wetter gut also musste wie so oft in diesem besonderen Jahr spontan eine Alternative gefunden werden. Bis 2021 sind es aktuell noch 103 Tage und 16 Stunden, hoffentlich wird dann alles besser! Jedenfalls war ich vergangenen Mittwoch ohnehin beruflich in Wien unterwegs. Also bot es sich für meine Island-Crew an, sich gemeinsam in Österreichs Hauptstadt zu treffen und dort ein paar Tage das Stadtleben (vor der Ausweisung als Corona-Risikogebiet) zu genießen. Wirklich eine Stadt, die immer eine Reise wert ist! Und mit etwas Glück werde ich dort demnächst tatsächlich regelmäßig arbeiten.
Auf der Suche nach einem weiteren Reiseziel in der näheren Umgebung sind wir dann über den Moldaustausee gestolpert, der sich ja bei diesen warmen letzten Sommertagen mehr als aufgedrängt hat. Also haben wir beschlossen, zwei Nächte in Krumau zu übernachten – schließlich wird dieses kleine Dorf ohne Corona von Touristen nur so überrannt. Český Krumlov, durch das sich die Moldau mehrfach schlängelt, ist wirklich ein kleiner Juwel, eine kleine bezaubernde Stadt mit viel Geschichte.
Freilich können diese beiden Kurzausflüge nicht die raue, wunderschöne Natur Islands kompensieren. Dennoch habe ich so doch noch etwas Neues in Europa entdeckt und konnte etwas von der Arbeit entspannen und Zeit mit Freunden verbringen. Island wird dann nächstes Jahr nochmals in Angriff genommen: Noch 103 Tage. Drückt mir die Daumen…!