Wie bereits im vorherigen Beitrag zu St. Petersburg angedeutet bin ich nach der Rückkehr aus Russland mit der Familie noch weitere 6 Tage in Skandinavien kreuz und quer gereist. Nach einem Tag in Helsinki ging es von Turku aus mit der (dort vor 4 Jahren gebauten) M/S Viking Grace über Nacht durchs wunderschöne Finnische und Schwedische Archipelago nach Stockholm. Dort verbrachten wir dann 13 Stunden in dieser wunderbaren Stadt die wie so viele andere auch (zu Recht) als „Venedig des Nordens“ bekannt ist. Nach einer weiteren Nacht auf der Ostsee während der Fahrt mitten durch unendliche Insellandschaften und köstlichem Buffet auf dem Schiff liefen wir bei traumhaftem Wetter wieder in Turku ein.
In Turku sowie im angrenzenden Naantali verbrachten wir zwei Tage um meine Studienstadt zu präsentieren. Abschließend ging es wieder von Helsinki aus mit einer Nachtfahrt übers Meer nach Tallinn in Estland und somit ins vierte Land unseres sternförmigen Reiseplans in der nordosteuropäischen Ostsee. In der einwandfrei erhaltenen mittelalterlichen Altstadt verbrachten wir wieder einen ganzen Tag vor der Rückreise nach Helsinki, einer letzten Nacht im Hotel und dem anschließenden Ende unserer zwölftägigen Rundreise.
Fünf unserer Passauer Wirtschaftsinformatik-Kommilitonen haben uns neun Tage von Mittwoch bis Donnerstag besucht. Die ersten vier Tage haben wir uns zu acht gemeinsam die Umgebung von Turku angesehen, haben einen Nachmittag in Naantali und einen Tag in Helsinki verbracht. Für Turkuer Verhältnisse hatten wir in der Zeit wirklich Glück mit dem Wetter und verbrachten ein paar schöne Tage.
Dann aber fand das Highlight des gemeinsamen Urlaubes statt: Wir hatten uns zwei Rennsemmeln (einen Ford Fiesta und einen Peugeot 208) gemietet und sind damit in die Nähe von Ristiina zwischen Mikkeli und Lappeenranta an den größten Finnischen See Saimaa gefahren. Dort haben wir uns für fünf Tage eine Holzhütte mit Sauna, Feuerstelle, Küche und Kamin gemietet welche auf einem kleinen Hügel keine 20m vom See entfernt lag und mit allem Nötigen ausgestattet war.
Nach einem Großeinkauf für 270€ waren wir an allen Tagen perfekt versorgt und schlemmten selbst gemachtes Chili con Carne, Pizza, Burger und Wraps. Am ersten Morgen war ich schon um 6:30 und somit über 4 Stunden vor dem Rest wach und nutzte die Zeit sinnvoll: Dass ich alleine etwa 5 Stunden ein 45cm tiefes Loch zum Eisbaden in den See gebohrt und gesägt habe sollte mir der Muskelkater am folgenden Tag danken. Es hat sich jedoch gelohnt: Jeden Nachmittag wurde die eigene Sauna eingeheizt und sich nach jedem Saunagang im See abgekühlt.
Unterm Strich war es wieder ein traumhafter Kurzausflug für 5 Tage abseits der Zivilisation. Das Wetter war fast durchgehend wunderbar und die zwei jeweils 300m entfernten nächstgelegenen Hütten waren beide leer, weshalb wir wirklich unter uns waren. Auch wenn der gefrorene See insbesondere zum Eisbaden und darauf Spazieren sehr gelegen kam wäre die unbeschadete Natur am Saimaa im Sommer sicher nicht weniger sehenswert! Wer weiß, ob ich unser Cottage Nuottakallio nicht noch einmal besuchen werde – die Vermieterin ist jedenfalls extrem nett und das Haus wunderschön.