Es kam wie es kommen musste: Unsere 10-tägige Rundreise durch ganz Island fiel dank Corona aus. Zum mittlerweile zweiten Mal. Ist ja nicht so, als hätte ich mich da seit einem Jahr extrem drauf gefreut. Nächstes Jahr beim Drittversuch klappt es dann bestimmt…
Aber der Urlaub war ja genehmigt und das Wetter gut also musste wie so oft in diesem besonderen Jahr spontan eine Alternative gefunden werden. Bis 2021 sind es aktuell noch 103 Tage und 16 Stunden, hoffentlich wird dann alles besser! Jedenfalls war ich vergangenen Mittwoch ohnehin beruflich in Wien unterwegs. Also bot es sich für meine Island-Crew an, sich gemeinsam in Österreichs Hauptstadt zu treffen und dort ein paar Tage das Stadtleben (vor der Ausweisung als Corona-Risikogebiet) zu genießen. Wirklich eine Stadt, die immer eine Reise wert ist! Und mit etwas Glück werde ich dort demnächst tatsächlich regelmäßig arbeiten.
Auf der Suche nach einem weiteren Reiseziel in der näheren Umgebung sind wir dann über den Moldaustausee gestolpert, der sich ja bei diesen warmen letzten Sommertagen mehr als aufgedrängt hat. Also haben wir beschlossen, zwei Nächte in Krumau zu übernachten – schließlich wird dieses kleine Dorf ohne Corona von Touristen nur so überrannt. Český Krumlov, durch das sich die Moldau mehrfach schlängelt, ist wirklich ein kleiner Juwel, eine kleine bezaubernde Stadt mit viel Geschichte.
Freilich können diese beiden Kurzausflüge nicht die raue, wunderschöne Natur Islands kompensieren. Dennoch habe ich so doch noch etwas Neues in Europa entdeckt und konnte etwas von der Arbeit entspannen und Zeit mit Freunden verbringen. Island wird dann nächstes Jahr nochmals in Angriff genommen: Noch 103 Tage. Drückt mir die Daumen…!
Mitten im Sommer nach den Klausuren hat sich das österreichische Frequency-Festival mittlerweile zu einem festen Termin im Kalender gemausert. Doch dieses Jahr ist ja bekanntlich alles anders und es wurde abgesagt, fand also nicht in der vergangenen Woche statt. Ein Plan B musste her, also hatte ich für den bereits genehmigten Urlaub eine Städtereise durch Barcelona, Madrid und Valenzia geplant da ich noch nie in Festland-Spanien war. Nunja, daraus sollte ebenfalls nichts werden nachdem sich erst Katalonien und dann ganz Spanien zum Risikogebiet entwickelt hat.
Also wurde ein Drittplan erarbeitet: Gemeinsam mit meiner Schwester ging es eine kurze Woche lang mit der Bahn nach Sachsen. Dort schauten wir uns freilich die Altstädte von Dresden und Leipzig an, genossen den Canalettoblick, besuchten Museen und gönnten uns abends gutes Essen am Altmarkt. Für kurze Aufregung sorgte ein völlig ungerechtfertigter Wespenstich auf einem Spaziergang an der Elbterrasse.
Das eigentliche Highlight sollte aber die Sächsische Schweiz werden. Auch als Elbsandsteingebirge bekannt heißt es, dass die Landschaft wunderschön sei und man hier gewandert sein müsse. Also planten wir zwei Wandertage von Dresden aus mit der SBahn nach Bad Schandau. Am ersten Tag fuhren wir weiter nach Tschechien um zum Prebischtor und durch die Edmundsklamm zu wandern, nachmittags liefen wir noch ein Teilstück des Malerweges an der Bastei. Der zweite Tag führte uns dann vom Kirnitzschtal über mehrere Sehenswürdigkeiten durch den Nationalpark zurück nach Bad Schandau.
Und was soll man sagen? Diese Sandstein-Formationen sehen wirklich mystisch, fast wie von einer anderen Welt aus. Und die Wanderwege sind größtenteils bedeckt von feinstem Sand wie ich ihn auch in Spanien am Strand gefunden hätte. Bleibt nur zu hoffen, dass wir beim Island-Zweitversuch mehr Glück haben und nicht ebenfalls spontan einen Plan C aufstellen müssen…