Lappland-Roadtrip

Letzte Woche sind ausnahmsweise alle Vorlesungen am Dienstag, Mittwoch und Freitag ausgefallen. Deshalb führte kein Weg daran vorbei, den Schwedisch-Kurs am Donnerstag sausen zu lassen und stattdessen von Mittwoch bis Sonntag ein Auto zu mieten um einen Roadtrip Richtung Lappland zu starten!

Mit Reiseführer, Schlafsack, Kamera und Essen für die ersten zwei Tage bepackt sind wir Mittwoch früh in Turku losgefahren und haben uns an der Westküste Finnlands entlang auf den Weg Richtung Norden gemacht. Dort haben wir am ersten Tag zwei kurze Zwischenstationen in Vaasa und später in Oulu gemacht bevor wir nach etwa 850 Kilometern mitten im Nirgendwo die erste Nacht verbrachten.

Am Donnerstag war dann die erste Station nach dem minimalistischen Frühstück ein Kaffeehaus in Rovaniemi. Nachdem wir „das Tor zum Norden“ und das Arktis-Museum erkundet hatten wurde das weltbekannte Santa Claus Village besucht und der Weg in den Pallas-Yllästunturin-Nationalpark fortgesetzt. Dort fanden wir dann nach etwas Offroad-Abenteuer einen kleinen Strand am Pallassee direkt neben einer öffentlichen Feuerhütte – hier sollten wir die folgenden zwei Nächte nördlich des Polarkreises verbringen.

Nach einem bewölkten Morgen am Freitag riss während des Wanderns im Nationalpark der Himmel auf und machte Hoffnung auf Nordlichter am Abend. Diese konnten wir dann tatsächlich bewundern als wir uns gegen 23:30 Uhr aus der schützenden Wärme der Feuerhütte getraut haben.

Am Samstag begann dann die Heimreise Richtung Turku welche uns noch zu einem Aussichtsturm an der schwedischen Grenze sowie den größeren Städten Jyväskylä und Tampere führte. Während der gesamten Fahrt machte das Autofahren richtig Spaß – kein Wunder bei der beeindruckenden Landschaft, den langen, geraden und beinahe ungenutzten, nur von Wald umgebenen Straßen. Der Ausblick bei der Fahrt über einen kleinen Hügel ist einfach unvorstellbar:

Die nächsten Kilometer der kerzengeraden Straße offenbaren sich umgeben von sonnenerleuchteten Herbstwäldern im restlichen Blickfeld während ein einzelner, anmutiger Elch etwas entfernt in aller Seelenruhe stolz die leere Straße überquert.

Diesen Anblick werde ich nie vergessen! Nach vier zu dritt in einem Auto verbrachten Nächten und gemeinsam gefahrenen 2.314 Kilometern sind wir am Sonntag alle etwas durchgefroren aber unbeschadet und um einige einzigartige Erlebnisse reicher wieder in Turku angekommen und müssen nun widerwillig wieder am Alltag teilnehmen…

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