St. Petersburg

Unser 12 Tage langer Städtetrip in Nordost-Europa mit der Familie drohte komplett ins Wasser zu fallen und keine erholsame Auszeit vom Studienalltag zu werden: Mit Fährbooten quer durchs Baltische Meer reisen und in 4 Ländern 5 Städte abgrasen bei einer Wettervorhersage von Regen, Kälte, Schnee und Sturm über den kompletten Zeitraum für jedes einzelne Ziel. Doch bereits auf der ersten Station unserer Ostsee-Cruise, St. Petersburg, sollte sich zeigen, dass die Bedenken unbegründet waren.

Von 12. bis 16. April machten wir uns mit Timetravels und über 200 Austauschstudenten von Helsinki aus mit der M/S Princess Anastasia der St. Peter Line auf den Weg über die Ostsee nach St. Petersburg. Für die Einreise über den Seeweg aus Finnland gibt es eine Sonderregelung nach der man ohne ein Visum beantragen zu müssen Russland 72 Stunden lang besuchen darf. Dies haben wir uns zunutze gemacht um das Weltkulturerbe der nördlichsten Millionenstadt der Welt zu erkunden.

Zwischen zwei Nächten auf dem Schiff und drei Nächten in einem Hotel mitten in der Innenstadt war also genug Zeit um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des nordöstlichen Venedigs zu besuchen. Bei der Ankunft herrschte grausames Wetter bei starkem Schneefall und extremem Wind. Am nächsten Morgen jedoch war pünktlich zur Tour des Katharinenpalastes traumhaftes Wetter. Dies sollte auch die restlichen Tage anhalten – was bei jährlich 62 Sonnentagen durchaus außergewöhnlich ist!

Dementsprechend verbrachten wir eine großartige Zeit in der russischen Weltstadt und konnten unvergessliche Eindrücke von verschiedenen orthodoxen Kathedralen, der Peter & Paul Festung, des Hermitage-Museums samt einer Ballettvorstellung im Hermitage-Theater, einer U-Bahn-Tour und dem Stadtleben an Fluss und Meer sammeln. Die dritte, schneereiche Nacht hat diese Erfahrung nach den sonnigen Tagen schließlich eher bereichert als gestört. Trotz der sicherlich reserviert abweisenden Russen ist die Stadt als solche ungemein sehenswert und sollte definitiv auf jede Reiseliste aufgenommen werden!

St. Petersburg Russland

Seenfinnland

Fünf unserer Passauer Wirtschaftsinformatik-Kommilitonen haben uns neun Tage von Mittwoch bis Donnerstag besucht. Die ersten vier Tage haben wir uns zu acht gemeinsam die Umgebung von Turku angesehen, haben einen Nachmittag in Naantali und einen Tag in Helsinki verbracht. Für Turkuer Verhältnisse hatten wir in der Zeit wirklich Glück mit dem Wetter und verbrachten ein paar schöne Tage.

Dann aber fand das Highlight des gemeinsamen Urlaubes statt: Wir hatten uns zwei Rennsemmeln (einen Ford Fiesta und einen Peugeot 208) gemietet und sind damit in die Nähe von Ristiina zwischen Mikkeli und Lappeenranta an den größten Finnischen See Saimaa gefahren. Dort haben wir uns für fünf Tage eine Holzhütte mit Sauna, Feuerstelle, Küche und Kamin gemietet welche auf einem kleinen Hügel keine 20m vom See entfernt lag und mit allem Nötigen ausgestattet war.

Nach einem Großeinkauf für 270€ waren wir an allen Tagen perfekt versorgt und schlemmten selbst gemachtes Chili con Carne, Pizza, Burger und Wraps. Am ersten Morgen war ich schon um 6:30 und somit über 4 Stunden vor dem Rest wach und nutzte die Zeit sinnvoll: Dass ich alleine etwa 5 Stunden ein 45cm tiefes Loch zum Eisbaden in den See gebohrt und gesägt habe sollte mir der Muskelkater am folgenden Tag danken. Es hat sich jedoch gelohnt: Jeden Nachmittag wurde die eigene Sauna eingeheizt und sich nach jedem Saunagang im See abgekühlt.

Unterm Strich war es wieder ein traumhafter Kurzausflug für 5 Tage abseits der Zivilisation. Das Wetter war fast durchgehend wunderbar und die zwei jeweils 300m entfernten nächstgelegenen Hütten waren beide leer, weshalb wir wirklich unter uns waren. Auch wenn der gefrorene See insbesondere zum Eisbaden und darauf Spazieren sehr gelegen kam wäre die unbeschadete Natur am Saimaa im Sommer sicher nicht weniger sehenswert! Wer weiß, ob ich unser Cottage Nuottakallio nicht noch einmal besuchen werde – die Vermieterin ist jedenfalls extrem nett und das Haus wunderschön.

Saimaa Finnland